Handwebleinen
Mechanische Webstühle wurden erst Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden und konstruiert. Anfänglich waren nur Teile des Webvorgangs mechanisiert und viele Vorgänge wurden nach wie vor von Hand durch den Weber vorgenommen. Bis zum vollmechanisierten Schnellwebstuhl heutiger Technik war es ein langer Entwicklungsweg. Handwebleinen wird von Kennern immer noch gesucht und in einigen wenigen übriggebliebenen Handwebereien noch produziert.
Handwebleinen zeichnet sich meist durch dickere und unregelmäßigere Garne, komplexere Bindungen und eine gewisse handwerkliche Unregelmäßigkeit im Webbild aus. Gewicht zwischen 300–600 g/qm.
Ein schönes Handwebleinen ist ein textiles Kunstwerk, das die Eigenheiten und Qualitäten des Flachsgarnes zum Gestaltungsmittel macht. Meist arbeiten die Handweber heute fertig konfektionierte Textilien wie Decken oder Schals, aber auch
handgewebte Leinenmeterware wird heute wieder gefertigt. Teilweise dann auf alten Webstühlen aus der Übergangszeit der Mechanisierung bei denen z.B. nur das Durchschießen des "Garnschiffchens" mechanisiert ist, alle anderen Vorgänge aber nach wie vor Handarbeit sind.